Musikreise in das Sultanat Oman – Nachbericht

Musikkapellen Ga.-Pa. in OmanEiner außergewöhnlichen Einladung durften die beiden Kapellen aus dem Kreisort dieses Jahr in der ersten Novemberwoche folgen. Das Royal Opera House of Oman hat die 70 Musikantinnen und Musikanten gemeinsam mit fünf Partenkirchner Goaßlschnalzern für die die „Military Music of Oman“ engagiert.

Eine außergewöhnliche Reise erfordert ebenso eine außergewöhnlich harte Probenarbeit unter Dirigent Sepp Grasegger. Zur ersten Probe, bestehend nur aus der Formation aus Garmisch-Partenkirchen, haben wir uns morgens um 7.30 Uhr auf dem Opernplatz eingefunden. Dabei herrschten bereits Temperaturen von 31°C. Nach 2 Stunden und dem zusätzlich eintretenden Sonnenschein waren alle Musikanten froh die Probe erfolgreich gemeistert zu haben. Somit stand den Auftritten vor heimischem Publikum nichts mehr im Wege…

Trainiert und geprobt wurde von Montag bis einschließlich Mittwoch täglich von 16.30 Uhr bis 22.00 Uhr – mit allen Teilnehmern rund um das Festival. Dabei nahmen eine russische Delegation mit Trommlern und Tänzern, 5 omanische Militärkapellen, 3 Tanzgruppen aus der omanischen Region und wir, als Stellvertreter Deutschlands, teil.

Alle sehnten sich daraufhin bereits nach dem Auftritt vor den Offiziellen sowie der omanischen Bevölkerung. Diese fanden von Donnerstag bis Samstag täglich um 19.00 Uhr im Freien, auf dem Platz vor dem Opernhaus, statt. Der erste Auftritt wurde nahezu zeitgleich im omanischen Fernsehen in voller Länge übertragen und steht auch im Internet zum Abruf bereit.

Während der Auftritte konnten wir den multikulturellen Austausch fördern indem wir zahlreiche Werbegeschenke, Flyer, Postkarten und Aufkleber aus dem Werdenfelser Land verteilten. Ebenso wurde uns die Ehre zuteil ein Gastgeschenk der besonderen Art an seine Majestät Sultan Qaboos bin Said al-Said überbringen zu lassen. Dabei handelt es sich um eine handgefertigte Schützenscheibe mit den arabischen Grußworten „Herzlichen Dank – Musikkapelle Garmisch-Partenkirchen“ und unserem Logo für den Auftritt. Dazu konnten wir ebenso einen offiziellen Bildband des Freistaats Bayern, den Tonträger der gesammelten Werke von Richard Strauß sowie unsere eigenen CDs beilegen. Ebenso erhielten Brigadier Ramis Al Owaira (Director General of Music, Royal Guard of Oman) und Prof. Dr. Issam El-Mallah (Royal Opera House Muscat) offizielle Geschenke von Stadt und Land.

Neben der täglichen Proben- und Auftrittsarbeit konnten wir viel über Land und Leute erfahren und am eigenen Leib erleben. Wir Musiker haben täglich an verschiedenen Ausflügen und Touren teilgenommen – sei es eine Stadtrundfahrt mit Besichtigung der Parfümfabrik Amouage, Back- und Frontstage im Royal Opera House Muscat – dem einzigen Opernhaus in der arabischen Welt, Schnorcheln in einer entlegenen Bucht oder mit dem Jeep durch nicht befestigte Straßen auf Berg und Wüste zu brettern. Aber auch derjenige, der sich gerne am Pool betätigte oder die orientalischen Köstlichkeiten am Buffet einverleiben wollte kam voll auf seine Kosten.

Ein Blickfang waren wir Werdenfelser allemal – ab dem ersten Probentermin in Dirndl und Tracht gab es sehr viele Schnappschüsse mit der heimischen Bevölkerung. Der Zuruf „fantastic“ der Zuschauer vor Ort gab den nötigen Rückhalt und lies uns merken dass wir stets willkommen waren.

Nach 8 spannenden Tagen mussten wir im Anschluss die Heimreise antreten – um 2.00 Uhr morgens hieß es bereits „Abfahrt“ zum Flughafen. Um 15.30 Uhr konnten fast alle Musiker wieder den Boden am heimischen Eisstadion betreten, mit einer Ausnahme: 7 Musikern hat es so gut gefallen, dass diese noch immer im Sultanat Oman weilen.

Wer sich schon immer für den Orient begeistert hat und Moderne und Tradition in harmonischem Einklang vorfinden möchte dem sei der Oman ans Herz gelegt.

Sollten in Garmisch-Partenkirchen im Zeitraum der Fosenacht ein paar Omanis mit ihren Instrumenten durch die Straßen schleichen wird man schnell erkennen ob diese bereits in Muscat am Markt, dem sogenannten Souq, eingekauft haben.

Für alle Beteiligten war es in jedem Fall eine rundum gelungene und grandiose Reise in die zauberhafte Welt des Orients. Alle hoffen auf ein Wiedersehen.


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